Regie: Pedro Almodóvar, Spanien/Frankreich 1995, 105 min, DF
Leo (Marisa Paredes) lebt erfolgreich und unzufrieden, schreibt unter Pseudonym Schundromane, bis ihre Realität es verbietet, und vermißt ihren Ehemann (Imanol Arias), einen Kotzbrocken, der sich unschlagbar integer durch seinen Einsatz für die NATO-Friedenstruppen in Bosnien ihrer Zuneigung entzieht. Derweil begeistert sich der Chefredakteur der Kulturbeilage von »El Pais« (Juan Echanove) für Leo und verschafft ihr die Gelegenheit, einen Verriß ihres eigenen Trivialschinkens zu schreiben. Lügen, Larven und Demaskierungen nicht nur der erwähnten Figuren werden unabwendbar. Mein blühendes Geheimnis findet eine eigentümliche Balance von Überdrehtheit und Melancholie.
Männer, die behaupten, die Frauen verstehen zu können, leiden entweder an gnadenloser Selbstüberschätzung oder heißen Pedro Almodóvar und machen einfach wunderbare Filme. Der Spanier ist ein Frauenversteher, niemand zeichnet so intensive Porträts wie er und schafft es dabei, in farbenfrohen, stimmungsvollen Bildern die Balance zwischen melodramatischer Überzeichnung der Gefühle und den banalen Absurditäten des Alltags zu halten.
Originaltitel: La flor de mi secreto – Regie: Pedro Almodóvar
Buch: Pedro Almodóvar
Kamera: Alfonso Beato
Schnitt: Jose Salcedo
Musik: Alberto Iglesias
Darsteller: Marisa Paredes, Juan Echanove, Imanol Arias, Carmen Elias, Rossy de Palma, Chus Lampreave, Joaquin Cortes, Manuela Vargas u.a.