François Ozon, Frankreich 2010, 103 Minuten , deutsche Fassung
Madame Suzanne, Gattin des Regenschirmfabrikanten Pujol, fühlt sich vernachlässigt. Sie vergleicht sich mit einer „Potiche“, einer Porzellanvase, die keinerlei Funktion hat und nur hübsch anzuschauen ist. Auch Pujol sieht in Suzanne lediglich ein dekoratives Schmuckstück.
Viel lieber vergnügt er sich mit seiner Geliebten oder im Nachtclub, beutet die Arbeiter in seiner Fabrik nach Kräften aus und fühlt sich ganz wie ein Grandseigneur. Doch das Spiel hat ein jähes Ende, als Pujol einen Herzanfall erleidet. Suzanne übernimmt kurzerhand die Leitung der Fabrik, verordnet Wohlstand für alle und verbündet sich mit dem örtlichen Abgeordneten der kommunistischen Partei, Monsieur Babin. Und schon bricht die künstlich errichtete, wunderschöne Fassade zusammen.
Zwar entpuppt sich Suzanne als die bessere Chefin, doch was Suzanne und ihr Sohn aus der Firma machen, darf nicht sein.
„François Ozon knüpft an die furiose Leichtigkeit von ‚Acht Frauen‘ an.
Nur dass es hier um eine einzige Frau geht: Catherine Deneuve spielt die achtlos ausrangierte Gattin eines Kotzbrocken von Regenschirmfabrikanten, die sich in den späten siebziger Jahren zur spätberufenen Amazone wandelt. Unterstützt wird die Deneuve dabei von einem famosen Ensemble, mit höchst ansteckendem Vergnügen. DAS SCHMUCKSTÜCK hat alles, was eine gute Komödie braucht: Tempo, Dialogwitz, Überraschungen und jede Menge Lust an dramaturgischer Übertreibung, in der auch ungemütlichere Wahrheiten erst richtig aufblitzen.“ (Der Tagesspiegel)
Gerard Depardieu und Catherine Deneuve