Sebastián Borensztein, Argentinien/Spanien , 93 Minuten, dF
Wenn es heißt: „Da fliegt die Kuh!“, dann ist das in diesem Fall wörtlich zu nehmen, denn alles beginnt mit einer fliegenden Kuh. Auf irrwitzigen Umwegen führt sie zwei völlig verschiedene Menschen vom jeweils anderen Ende der Welt zueinander. Roberto (Ricardo Darin) führt ein Eisenwarengeschäft in Buenos Aires und ist ähnlich verbohrt wie die Schrauben, die er verkauft. Ein notorischer Einzelgänger, der nichts und vor allem niemanden zu nahe an sich heran lässt. Er sammelt kuriose Geschichten, die er aus Zeitungen ausschneidet. Eines Tages wird er, ohne es zu merken, selbst Teil einer solchen Geschichte, als plötzlich der junge Chinese Jun (Ignacio Huang) in sein langweiliges Leben platzt und es komplett umkrempelt. Denn Jun spricht kein Wort Spanisch, ist gleich nach seiner Ankunft in Argentinien ausgeraubt worden und somit unbedingt auf die Hilfe anderer angewiesen. Widerwillig nimmt Roberto den Chinesen unter seine Fittiche, um dessen Onkel zu suchen. Und findet dabei einen Ausweg aus seinem eigenen, tristen Dasein.
CHINESE ZUM MITNEHMEN ist eine tiefgründige und mitreißende Komödie mit einer kräftigen Portion leisen, schwarzen Humors. Sie erzählt vom zufälligen Zusammentreffen zweier Menschen, die durch ihr erzwungenes Zusammenleben in die skurrilsten Situationen geraten. Keiner spricht die Sprache des anderen, ihr kultureller Hintergrund könnte unterschiedlicher kaum sein – und dennoch vereint sie ein gemeinsames Schicksal und macht sie zu verwandten Seelen.
Preise beim Internationalen Filmfestival in Rom: Bester Film und Publikumspreis.